Privatpraxis

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Mit Kindern über Krieg sprechen

Eltern möchten Kinder gern vor allem Schlechten schützen. Seit zwei Jahren bereits erleben wir eine unsichere Zeit in Pandemie. Nun berührt uns ein weiteres Thema, der Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf uns alle. Solch schlimme Nachrichten können und sollten wir nicht vor unseren Kindern verstecken. Kinder sind neugierige Entdecker, die alles um sie herum sehr genau beobachten und viele Informationen in sich aufsaugen. Zudem nehmen selbst kleinere Kinder über Gefühle wahr, dass die Erwachsenen mit etwas beschäftigt sind, dass etwas nicht stimmt.

Wie also können wir Kinder in dieser Zeit gut unterstützen?

Nehmen Sie sich Zeit, beobachten Sie Ihr Kind und erfragen Sie, was es bereits weiß.

Hören Sie aktiv zu und seien Sie für Ihr Kind da, wann immer Ihr Kind dies braucht. Möglicherweise spricht es nicht sofort darüber. Es soll selbst entscheiden dürfen, ob und wann es darüber sprechen möchte. Schaffen Sie dafür Räume und Möglichkeiten, machen Sie Gesprächsangebote. Ein vertrautes Gespräch bei der Zubettgehsituation z.B. könnte Ihr Kind einladen, über Sorgen und Ängste zu sprechen und Ihnen einen Überblick geben, was Ihr Kind schon weiß. Achten Sie darauf, was Ihr Kind gerade braucht. Vielleicht sind es eher sachliche Informationen, vielleicht ist es emotionaler Halt oder etwas anderes.

Verwenden Sie einfache, verständliche und altersgerechte Worte, bewahren Sie Ruhe. Auch die Persönlichkeit spielt eine Rolle, nicht nur das Alter des Kindes. Verzichten Sie auf Dramatik und auf Details, die Ihr Kind überfordern oder dessen Fantasie noch mehr beflügelt. Fragen Sie nach, um ein noch besseres Gefühl dafür zu bekommen, was Ihr Kind gerade beschäftigt und zeigen Sie ihm, dass Sie stets bereit sind, Fragen zu beantworten. Sprechen Sie daher offen, ehrlich und kindgerecht mit Ihrem Kind. Geben Sie offen zu, wenn Sie etwas nicht wissen und sprechen Sie eigene Unsicherheiten an. Sagen Sie z.B., dass auch Sie traurig sind. Indem Sie über Ihre eigenen Gefühle sprechen, zeigen Sie Ihrem Kind, dass es nicht allein ist und dass es den eigenen Gefühlen trauen kann. Lenkt Ihr Kind das Gespräch auf ein anderes Thema, gehen Sie mit, das kann ein Zeichen sein, dass es vorerst genug für das Kind ist.

Recherchieren Sie gemeinsam auf verschiedenen Kanälen.

Auch Eltern haben nicht auf alle Fragen eine Antwort. Geben Sie das ruhig zu und bieten Sie Ihrem Kind an, die Antwort auf offene Fragen gemeinsam herauszufinden. Es gibt hilfreiche Kinder-Suchmaschinen wie blinde-kuh.de und Kindersendungen wie Die Sendung mit der Maus, Frag Finn! oder die Kindernachrichtensendung logo!, die helfen, viele Fragen zu klären, die Kinder beschäftigen können.

Werden Sie gemeinsam aktiv.

Damit sich Ihr Kind nützlich und wirksam erleben kann, können Sie mit ihm z.B. gemeinsam malen, Kerzen anzünden oder Geld für eine Hilfsaktion spenden. Auf diese Weise können Sie Ihr Kind zusätzlich dazu erziehen, dass es aktiv zu einer besseren Welt beitragen kann.

Geben Sie Ihrem Kind Hoffnung und Sicherheit.

Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass die Welt per se nicht schlecht ist, dass sie auch wunderschöne Sachen bietet. Darüber können Sie Hoffnung vermitteln. Als Elternteil sind Sie zudem ein sicherer Anker für Ihr Kind. Strahlen Sie Sicherheit, Gelassenheit und Souveränität aus, kann sich das auch auf Ihr Kind übertragen. Beobachten Sie Ihr Kind weiterhin gut, bleiben Sie präsent und stellen sich als sicherer emotionaler Hafen zur Verfügung. Teilen Sie Ihrem Kind mit, dass es immer mit Ihnen sprechen kann und schaffen Sie bewusst gemeinsame Zeit mit Ihrem Kind.

 

Andrea Wilms

Praxis Weiße Villa

 

 

 

 

 

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