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Kapitel 2 des Buches „Mit der Angst an der Hand und der Hoffnung im Rucksack“ – Ressourcen (Teil 3)

„Um innere Stärken und Kräfte spürbarer zu machen, kann es auch hilfreich sein, diese mit allen Sinnen anzureichern, oder mit einer Klopftechnik (bilaterale Stimulation) zu verankern. Ideen dazu haben wir unter den Praxistipps zu diesem Kapitel dokumentiert.“

 

Ein Ziel dieses Buches ist es, zu unterstützen und verständlich zu machen, wie wichtig die Aktivierung verfügbarer und zurzeit nicht wahrgenommener Ressourcen ist. Dann heißt es, diese Ressourcen bestenfalls zu optimieren wie auch ganz neue Ressourcen zu entdecken, aufzuspüren und zu entwickeln. Dies können Sie täglich bei sich selbst oder einer Person, die Sie unterstützen wollen, tun. Seien Sie neugierig auf die Entdeckung Ihrer eigenen Fähigkeiten und Stärken, die Ihnen helfen können, zuversichtlich und gestärkt Ihren Weg zu gehen. Sie sind mehr als Ihre Erkrankung, auch wenn Sie dies gerade zu Beginn noch nicht sehen können. Ihr erkrankter Körper hat auch gesunde Ressourcen in sich. Durch eine Ressourcenaktivierung und -stärkung erhöht sich die Möglichkeit, positive Emotionen zu erleben, die wiederum multidimensionale positive Effekte auf verschiedenste (Lebens-)Bereiche haben und Bewältigungspotentiale ermöglichen, auch in herausfordernden Situationen wie einer Krebsdiagnose. Machen Sie sich auf den Weg zu Ihren eigenen Ressourcen, die in Ihnen stecken und helfen können, Ihren Weg erträglicher zu gehen!

 

Zusammenfassung:

Stressige Situationen werden von jedem Menschen unterschiedlich wahrgenommen, interpretiert und bewältigt. Für einen gelungenen Bewältigungsprozess sind unsere persönlichen und sozialen Ressourcen von großer Bedeutung. Als Ressourcen kann letztendlich alles angesehen werden, was von einer Person als hilfreich und wertschätzend erlebt wird. Im Umgang mit einer (Krebs-)Erkrankung sollen sie unterstützen, ein verbessertes Wohlbefinden, positive Emotionen und Resilienz fördern und verstärken. Je mehr gelungene Bewältigungsprozesse wir im Laufe unseres Lebens durchlaufen haben, desto flexibler und gestärkter können wir zukünftigen Herausforderungen begegnen.

 

  • Praxistipp: Suche nach eigenen Ressourcen

 

Um sich selbst auf die Suche nach eigenen Ressourcen zu begeben, können diese ersten Fragen nützlich sein. Nehmen Sie sich Zeit und schreiben Sie nach Bedarf die Antworten auf:

  • Was läuft gerade trotz meiner Erkrankung gut bei mir?
  • Was kann vorerst so bleiben, wie es ist?
  • Wo liegen meine Stärken?
  • Worauf bin ich stolz bei mir?
  • Welche Fähigkeiten könnten mir helfen, diese derzeitige Herausforderung zu meistern?
  • Wie habe ich ähnliche Herausforderungen in anderen Situationen schon einmal gelöst?
  • Wie habe ich das genau geschafft und wer oder was hat mir dabei geholfen?

 

 

  • Praxistipp: Verankern von Ressourcen durch das BASK-Modell

 

B ehaviour:  Verhalten – was machen/tun Sie in Verbindung mit der Ressource?

A ffekt:          Gefühl – was fühlen Sie in Verbindung mit …?

S ensation:   Körperempfindungen – wie fühlt sich Ihr Körper in Verbindung mit dieser Ressource an?

K ognition:   Gedanken – welche Gedanken kommen Ihnen in Verbindung mit Ihrer Ressource?

 

Dieses Modell kommt aus der Traumatherapie und soll helfen, abgespaltene oder fragmentierte Anteile im Sinne des Modells wieder zusammenzufügen. Tatsächlich ist es auch sehr hilfreich, um z. B. Ressourcen mit allen Sinnen anzureichern und so zu verankern.

Jeder einzelne Bereich des BASK-Modells kann durch abwechselndes Klopfen auf das rechte und das linke Bein oder die rechte und linke Schulter (bilaterale Stimulation) vertieft werden. Diese Stimulation fördert die mentale Verarbeitung und schafft positive neuronale Verschaltungen.

 

 

Fortsetzung folgt…

Auszug aus dem Buch „Mit der Angst an der Hand und der Hoffnung im Rucksack – Ein ressourcenorientierter Wegbegleiter für Menschen, die eine schwere Krankheit erleben“ (von Ursula Bastänier und Janine Mertens, Erscheinungsdatum im Jahr 2023)

Kapitel 1 des Buches – Resilienz (Teil 1) –  finden Sie hier

Kapitel 2 des Buches – Ressourcen (Teil 1) finden Sie hier 

 

 

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